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Galerie: Mumbai 2018/2019
Wieder
war
ich
über
Weihnachten
und
den
Jahreswechsel
in
Indien.
Diesmal
verbrachte
ich
drei
Wochen
in
der
gigantischen
Stadt
Mumbai,
die
sich
früher
Bombay
nannte.
Alleine
erkundete
ich
die
Stadt
in
all
ihren
Facetten
und
mit
den
gewaltigen
Gegensätzen zwischen Reich und Arm.
Mumbai
ist
eine
quirlige
20-Millionen-Metropole
mit
viel
Reichtum
und
riesigen
Slums,
mit
indischem
Leben
in
geballter
Konzentration
und
mit
indischer
Kultur
in
all
ihren
Facetten,
mit
unzähligen
hinduistischen
Tempeln,
islamischen
Moscheen
und
christlichen
Kirchen
sowie
mit
einer
gigantischen
burmesisch-buddhistischen
Pagode.
Neben
der
lauten
und
schmutzigen
Stadt
erwarteten
mich
der
Sanjay-
Gandhi-Nationalpark mit 109 alten, buddhistischen Höhlen. Drei Wochen tauchte ich ab in diese Welt.
Die
meisten
Touristen
verweilen
lediglich
ein
oder
zwei
Nächte
in
Mumbai,
um
dann
nach
Goa
oder
in
andere
Regionen
Indiens
weiter
zu
reisen.
Ich
war
nun
drei
Wochen
in
der
Stadt.
Wenn
ich
Einheimischen
das
sagte,
dann
korrigierten
sie
mich:
“Drei
Tage!”
Nein
nein,
drei
Wochen.
Ich
wohnte
im
nördlichen
Stadtteil
Santacruz
East,
wo
ich
in
der
gesamten
Zeit
keinen
anderen
Hellhäutigen
sah.
Ich
war
viel in Mumbai unterwegs und hatte die Gelegenheit, in verborgene Winkel der Stadt zu sehen.
Man
sagt:
“Geld
zu
verdienen
ist
in
Mumbai
leicht.”
Und
so
drängen
jeden
Monat
(!)
50.000
Menschen
voller
Hoffnung
neu
in
die
Metropole, in der inzwischen mehr als 22 Millionen Menschen leben - aber so genau weiß das keiner.
Tatsächlich
scheint
eine
Idee
zu
reichen,
um
in
Mumbai
Geschäfte
zu
machen.
Mit
einer
Warmhaltekanne
und
Pappbechern
kann
man
als
Teeverkäufer
durch
die
Gassen
ziehen.
Mit
Stuhl,
Spiegel,
Kamm
und
Schere
lässt
sich
mitten
auf
dem
Bordstein
am
Straßenrand
ein
Frisiersalon
betreiben.
Andere
besitzen
eine
Personenwaage
und
warten
auf
Kundschaft,
die
sich
wiegen
möchte.
Und
wer
über
eine
Bastmatte verfügt, kann sie am Strand gegen eine kleine Gebühr verleihen.
Inzwischen
sind
die
Grundstückspreise
auf
das
Niveau
von
London,
Tokio
oder
New
York
angestiegen.
Und
so
erfordert
es
ein
kleines
Vermögen,
um
sich
eine
Wohnung
leisten
zu
können.
Nach
offiziellen
Angaben
besteht
Mumbai
zu
60%
aus
Slums
oder
slumähnlichen
Behausungen,
in
denen
die
Bewohner
mit
vielen
Leuten
auf
engstem
Raum
und
(zumeist)
ohne
fließend
Wasser
leben.
Wenn
ich
in
der
Stadt unterwegs war, dann war es schon gar nichts ungewöhnliches mehr, durch Slums zu kommen.
In
den
Slums
-
gerade
in
den
großen
-
war
die
Stimmung
gut,
betriebsam
und
hoffnungsvoll.
Zu
meiner
Überraschung
gibt
es
in
Dharavi,
dem
größten
Slum
Asiens
mit
mehr
als
einer
Millionen
Einwohnern,
Geschäfte
und
Stände
mit
hochwertigen
Lebensmitteln,
Modegeschäfte
mit
ausgewählter
Kleidung,
Juwelierläden
voller
goldenem
Glitzer,
ein
Fitnessstudio
...
Und
morgens
verlassen
die
Kinder in ordentlichen Schuluniformen ihr Wohnquartier. Dharavi boomt, in anderen Slums sieht es dagegen anders aus.
Eigentlich
leben
die
Bewohner
der
Slums
wie
auf
Edelsteinen,
denn
Investoren
würden
gerne
an
deren
Stelle
moderne
Hochhäuser
zum
Wohnen
oder
für
Büros
errichten.
Als
Alternative
werden
den
Bewohnern
der
Slums
Wohnungen
mit
fließend
Wasser
etc.
angeboten.
Doch
sehen
die
wenigsten
Slumbewohner
darin
eine
Alternative,
denn
diese
Wohnung
befinden
sich
am
nördlichen
Stadtrand
und
somit
weit
ab
von
dort,
wo
sich
das
Geld
verdienen
läßt.
Und
in
einer
Wohnung
ist
es
nicht
möglich,
ein
Geschäft
oder
eine
Kleinfabrik
zu
betreiben.
Kleinfabriken
gibt
es
zehntausende
in
den
Slums:
Metall-
und
Steinbearbeitung,
Möbelbau,
Druckereien,
Töpfereien
...
selbst
eine
Firma
für
Videoproduktionen
habe
ich
gesehen.
Für
die
Nacht
wandeln
sich
die
Fabriken
in
Schlafstätten.
Der
Gang
durch
Dharavi
und
manchem anderen Slum gleicht einem Spaziergang durch eine Vermischung von Wohnraum, Markttreiben und Industriegebiet.
Und
dann
gibt
es
noch
die
Menschen,
die
nichtmals
in
den
Slums
einen
Platz
gefunden
haben.
Sie
leben
-
auch
mit
kleinen
Kindern
-
auf
der
Straße.
Am
Tag
ist
ihre
Wohnstätte
häufig
nur
daran
zu
erkennen,
dass
zwischen
drei
Pflastersteinen
Asche
darauf
hin
deutet,
dass
hier
gekocht
wurde
und
dass
an
einer
Schnur
Wäschestücke
zum
Trocknen
hängen.
Als
Schlafunterlage
dient
manchmal
lediglich
ein
alter Sack oder eine aufgeschnittene Hose auf dem Gehweg.
Andererseits
gibt
es
die
wirklich
Reichen.
Und
so
stand
ich
am
Juhu
Beach
vor
einer
bewachten,
schicken
Villa
mit
Palmengarten
und
Pool.
Das
unmittelbare
Nachbargrundstück
ist
ein
Slum
aus
steinernen
Häusern.
Und
wieder
nur
wenige
Schritte
weiter
leben
die
Menschen unter Plastikplanen. Vor Häusern mit eigenem Hubschrauberlandeplatz übernachten Menschen auf der Straße.
Man
sagt,
80%
des
Mülls
wird
in
Mumbai
wiederverwendet.
Und
tatsächlich
sah
ich
immer
wieder
Frauen
und
Männer,
die
Metall,
Papier,
Glas
und
Plastik
auf
den
Straßen
oder
Bahngleisen
sammelten
oder
aus
Müllbergen
heraus
sortierten,
um
die
Rohstoffe
zu
verkaufen.
In
Betrieben
werden
Altautos
und
Computer
zerlegt.
Doch
es
verbleiben
die
übrigen
20%,
die
häufig
irgendwohin
gekippt
werden.
Ich
sah
Flüsse aus Müll, in denen ich das Wasser nur vermuten bzw. am fauligen Gestank erriechen konnte.
Die
Bahnen
Mumbais
gelten
als
die
überfülltesten
weltweit.
In
den
nördlichen
Stadtteilen
surren
unzählige
Tuk-Tuks
(Motor-Rikshas)
wie
Insektenschwärme
durch
die
Straßen.
Im
südlichen
Innenstadtgebiet
(und
zum
Flughafen)
dürfen
sie
nicht
fahren,
aber
es
gibt
rund
40.000 Taxis. Nicht selten liegt die Stadt in einer dichten Wolke Smog.
Es gäbe noch so viel zu erzählen, von einer Stadt, die aus den Nähten platzt ....